|
|
METHODEN DER INFORMATIONS­GEWINNUNG FüR DIE PLANUNG (MESSUNGEN, WINDKANAL, NUMERISCHE MODELLIERUNG) | |
| | |
4.1.3 Tracerexperimente |
Um Strömungs- und Transportvorgänge zu erfassen, wird ein Tracer (engl. Trace: Spur) ausgebracht, der dann verfolgt bzw. gemessen werden kann. Im einfachsten Fall besteht der Tracer aus Rauch. Dieser meist farbige Rauch vermischt sich mit der strömenden Luft, wird mit dieser transportiert und kann so z.B. fotografisch dokumentiert und ausgewertet werden. Üblicherweise werden Rauchpatronen zur Markierung von Kaltluftströmungen benutzt, da diese relativ langsam fließen und die vertikale Durchmischung gering ist. Die Abbildungen 4/5 und 4/5a zeigen den Einsatz einer Rauchpatrone zur Sichtbarmachung eines Kaltluftflusses.
Aufwendiger ist der Einsatz von Tracergasen wie z.B. Schwefelhexafluorid (SF6). Hier wird der Tracer an einer ausgesuchten Stelle freigesetzt und entlang der vermuteten Strömung an vielen Stellen dessen Konzentration bestimmt (Abb. 4/6) indem in regelmäßigen Zeitabschnitten Luftproben gesammelt werden. Die Auswertung (Konzentrationsbestimmung) erfolgt dann im Labor. Als Tracer eignen sich Gase, die rein anthropogen, chemisch stabil (inert), ungiftig und mit Standardmethoden bestimmbar sind.
|
|
| |
|
Abb. 4/5: Kaltluftabfluss, markiert durch Rauchnebel; Quelle: KUTTLER u. DÜTEMEYER, 2003 | |
|
Abb. 4/5a: Kaltluftabfluss, markiert durch Rauchnebel | |
|
Abb. 4/6: Konzentrationsverteilung des Tracergases SF6 in der Nacht über die gesamte Messdauer in ppb, rote Linie: mittels KALM berechnete Kaltlufttrajektorie (s.a. Kap. 4.3.2; Baumbach, 1999) |
|