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METHODEN DER INFORMATIONS­GEWINNUNG FüR DIE PLANUNG (MESSUNGEN, WINDKANAL, NUMERISCHE MODELLIERUNG) | |
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4.3.1 Das Windfeldmodell DIWIMO |
Für viele umweltrelevante Fragestellungen ist die Kenntnis des Windfeldes in Bodennähe von Bedeutung. Täler, Kuppen und andere orografische Charakteristiken sowie die Landnutzung beeinflussen das bodennahe Windfeld. Eine Möglichkeit, den Orographieeinfluss in der Fläche und an einzelnen Punkten quantitativ zu erfassen, bietet die diagnostische Windfeldmodellierung, z. B. mit dem Modell DIWIMO (SCHÄDLER, LOHMEYER, 1996).
Das Modell kann u.a. für folgende Fragestellungen eingesetzt werden:
- Bereitstellung von Windfeldern für Ausbreitungsmodelle
- Abschätzung der Beeinflussung des Windfeldes durch geplante Baumaßnahmen (Halden, Deponien, Erweiterungen von Siedlungsgebieten) bereits im Planungsstadium
- Übertragung von Windstatistiken auf Standorte, an denen keine Windmessungen vorliegen
- Erstellung synthetischer Windstatistiken
- Erstellung von Bodenwindkarten (z. B. für Windenergienutzung)
In der Abbildung 4/17 ist beispielhaft das Ergebnis einer Berechnung mit dem Modell DIWIMO wiedergegeben. Man erkennt, dass in einem Gebiet mit ausgeprägtem Relief die großräumige Anströmung in Bodennähe z.T. erheblich verändert wird. Dies betrifft zum einen die Veränderung in der Windgeschwindigkeit, deutlich erkennbar bei der gezeigten Anströmung aus Nordwest im Innenstadtgebiet von Stuttgart und im Neckartal, zum andern aber auch in der Windrichtung. So treten bei der nordwestlichen Anströmung im Nesenbachtal, das in den Innenstadtkessel von Stuttgart mündet, sogar südwestliche Windrichtungen auf.
Das gezeigte Beispiel wurde mit einer Gitterweite von 250 m gerechnet. Im Einzelfall, z.B. bei kleineren Gebieten, ist es angemessen, mit engeren Gitterabständen zu rechnen. Die Berechnung verschiedener Anströmrichtungen gestattet es, sofern die Richtungsverteilung der großräumigen Anströmung bekannt ist, synthetische Windrosen zu berechnen (Abb. 4/18).
Seit 2003 wird das Windfeld von Stuttgart online halbstündlich berechnet und im Internet veröffentlicht (http://www.stadtklima-stuttgart.de/index.php?klima_windfeld). Für das ganze Land stehen im 500 m Raster ermittelte Windrosen auf der Seite der LUBW zur Verfügung. Diese werden mit einem mesoskaligen Modell berechnet (siehe 4.3.7).
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Abb. 4/17: Windfeld in Stuttgart in 10 m Höhe bei nordwestlicher Anströmung berechnet mit DIWIMO, Quelle: SCHÄDLER und LOHMEYER 1996 | |
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Abb. 4/18: Beispiele synthetischer Windrosen in Stuttgart, berechnet auf der Grundlage von DIWIMO; Quelle: SCHÄDLER und LOHMEYER, 1996 |
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