|
|
EMPFEHLUNGEN FüR DIE PLANUNG | |
| | |
6.2 Sicherung des lokalen Luftaustausches |
Flächen mit starker nächtlicher Abkühlung (abhängig von Bodenart, Bewuchs und Umfang der baulichen Nutzung) oder mit großer "Reliefenergie" (abhängig von Hangneigung, Hangform, Oberflächengestalt) tragen zur Ausbildung lokaler, thermisch induzierter Windsysteme bei. Die topographischen Gegebenheiten haben im Zusammenhang mit dem lokalen Luftaustausch nicht nur eine passive, die Windströmung durch Abbremsung, Umlenkung oder Kanalisierung beeinflussende Funktion. Sie übernehmen vielmehr bei windschwachen Strahlungswetterlagen eine durchaus aktive Rolle, weshalb es berechtigt ist, im Hinblick auf die damit verbundenen klimaökologischen Ausgleichsleistungen von "klimaaktiven Flächen" zu sprechen.
Der Begriff "klimaaktive Fläche" bezieht sich sowohl auf die thermischen wie auch auf die reliefbedingten Voraussetzungen des lokalen Luftaustauschs und damit auf das Gesamtsystem Kaltluftentstehungsgebiet - Kaltluftabflussbahn bzw. Frischluftschneise. Die dadurch bewirkten Luftaustauschprozesse beruhen auf den meist nächtlichen Temperaturunterschieden benachbarter Räume. Je nach räumlicher Größenordnung bezeichnet man sie als "Kaltluftflüsse", "Hangabwinde" oder "Bergwinde". Am Rande großer Städte (auch des Flachlandes) spricht man von "Flurwinden" (KUTTLER, 1993) (vgl. Abschnitt 4.3.2
|
|
| |
|
Abb. 6/11: Eine Stuttgarter Frischluftschneise |
|